Ästhetik 20./21. Jahrhundert

Zur Entwicklung parametrischer Komposition

Mittwoch 16.00 – 17.30 Uhr, Raum 4006 (SEM)

Historisch gesehen war die treibende Kraft kompositorischen Fortschritts geprägt von der Ausdifferenzierung musikalischer Parameter. Insbesondere die Tonhöhe wurde dabei zum Ausgangspunkt neuer Entwicklungen, sei es in der horizontalen Ausprägung als Melodie oder, damit zusammenhängend in der Vertikalität ihrer harmonischen Verhältnisse. Auch das 20. Jahrhundert begann mit einer Neudefinition der Tonhöhe durch die Dodekafonie, die sich in der seriellen Musik auf die weiteren Parameter ausdehnte und sowohl in der elektronischen Musik als auch in instrumentalen Ausprägungen wie z.B. der New Complexity ihre Fortsetzung fand. Bei anderen Methoden wie dem Minimalismus stand der rhythmische Aspekt im Vordergrund, der Spektralismus nahm die Gestaltung des Klangs zum Ausgangspunkt kompositorischer Entwicklungen.

Im Zentrum des Ästhetikseminars in diesem Semester steht daher die Frage, ob ein Fortschreiben des Avantgardegedankens mit den Mitteln der parametrischen Komposition noch ein zukunftsweisendes Konzept zur Weiterentwicklung der Musik ist oder ob sie andere z.B. außermusikalische Ergänzungen dieses rein akustischen Ansatzes benötigt, um ästhetisch zeitgemäß bzw. gegenwärtig zu sein.
Dazu werden sowohl historische und heutige Entwicklungen als auch deren Projektion in die Zukunft kritisch untersucht und an ausgewählten Werken diskutiert.