Konzeptmusik
Mittwoch 15 – 16.30 Uhr
Überblick
„Jedes Stück Neuer Musik hat konzeptuelle Anteile.“
Obwohl Matthias Spahlinger die Konzepte in der zeitgenössischen Musik als wesentliches Element hervorhebt, handelt es sich bei der „Konzeptmusik“ – in Analogie zur Konzeptkunst in den Bildenden Künsten – um Werke, in denen die exklusive Formulierung eines Konzepts im Vordergrund des künstlerischen Prozesses steht. Komponisten und Komponistinnen versuchen mit dieser musikalischen Ästhetik, in erkennbarer Anlehnung an die Konzepte der 60er Jahre nun mit den Mitteln der digitalen Verarbeitung und Verbreitung, aus der vermeintlichen Selbstbezüglichkeit der Neuen Musikszene auszubrechen.
In dieser Veranstaltung wird zunächst der Begriff des Konzepts näher erläutert und im Anschluss daran sowohl die gesellschaftlichen Aussagen als auch die ästhetischen Inhalte folgender exemplarischer Werke kritisch untersucht:
- Karlheinz Stockhausen, Aus den sieben Tagen (1968)
- John Cage, Song Books, Vol 1 (1970)
- James Tenney, Postal Pieces 3,6,7,8,11 (1965-71)
- Cory Arcangel, Arnold Schoenberg Opus 11 Cute Kittens (2005-07)
- Johannes Kreidler, Fremdarbeit (2009)
- Johannes Kreidler, Charts Music (2009)
- Patrick Frank, The Law of Quality (2011)
- Anton Wassiljew, keyboardstück i für stockhausens klavierstück ix (2011)
- Anton Wassiljew, keyboardstück ii »spam« (2013)
Gegenüberstellungen:
- John Cage, 4’33“ (1952)
- Peter Ablinger, Weiß/Weißlich 7b: Rauschen (1998)
- Alvin Lucier, Music for a solo performer (1965)
- Johannes Kreidler, Music for a solo Western Man (2010)
- Mauricio Kagel, Acustica (1968-70)
- Hannes Seidl, Daniel Kötter: Falsche Freizeit (2010)
Zielgruppe
Komposition, Musiktheorie, frei für alle Studiengänge
Benotung
- Mitarbeit (20%)
+
oder
- 2 Referate mündlich (80%)
oder
- Semesterarbeit zu einem der Themen (80%)