Gesetz und Zufall
Mittwoch 15 – 16.30 Uhr
Überblick
„Der Zufall ist die in Schleier gehüllte Notwendigkeit.“
(Marie von Ebner-Eschenbach)
Seit den aus Zufallsoperationen entstandenen Stücken von John Cage wird der Zufall in der Musik in Bezug auf künstlerische Entscheidungen kontrovers diskutiert. Dabei steht jeweils in Frage inwieweit der individuelle Ausdruckswille des Komponisten die Qualität des Ergebnisses bestimmt. Seit diesen frühen Experimenten sind u.a. durch die stochastischen Methoden von Iannis Xenakis diverse Methoden entwickelt worden, die auf sehr unterschiedliche Art und Weise als Strategie und parametrische Prozessgeber kompositorisch zum Einsatz kommen. Anhand ausgewählter Komposition stellt diese Veranstaltung exemplarisch solche Verfahren vor und diskutiert sie im Verhältnis zwischen ästhetischer Entscheidung und akustischer Wahrnehmung.
- John Cage, Music of Changes (1951)
- Pierre Boulez, Structures (1958/1961)
- Karlheinz Stockhausen, Klavierstück XI (1956)
- Witold Lutoslavski, Jeux Vénitiens (1960-61)
- Lejaren Hiller, Illiac Suite: Streichquartett Nr. 4 (1957)
- Milton Babbitt, Philomel (1964)
- Iannis Xenakis, Achorripsis (1956-57)
- Iannis Xenakis, Musique Stochastique
- Iannis Xenakis, Jonchaies (1977)
- Gottfried Michael Koenig, Segmente 85-91 (1983-1984)
- Hanspeter Kyburz, Cells (1993–94)
- Karlheinz Essl, Lexikon-Sonate (1992-2010)
Zielgruppe
Komposition, Musiktheorie, frei für alle Studiengänge
Benotung
- Mitarbeit (20%)
+
oder
- 2 Referate mündlich (80%)
oder
- Semesterarbeit zu einem der Themen (80%)